Über das Feuerverzinken

Um eine einwandfreie Feuerverzinkung zu gewährleisten sind sowohl Ansprüche an das zu verzinkende Ausgangmaterial zu stellen, als auch an die Vorbehandlung in unserem Haus.

Sie als Konstrukteur des zu verzinkenden Bauteils haben die Möglichkeit aktiv Einfluss auf die Qualität der Feuerverzinkung zu nehmen. Durch die Verwendung von zum verzinken geeigneter Stähle und durch feuerverzinkungsgerechtes Konstruieren und Fertigen tragen Sie entscheidend zum gelingen einer qualitativ hochwertigen Feuerverzinkung bei. Weiter ist darauf zu achten, dass die zu verzinkenden Materialien frei von artfremden Rückständen und Altverzinkungen aller Art sind.

Das diskontinuierliche Stückverzinken zeichnet sich durch Zinkschichtstärken von 50 µm bis 150 µm. In einer typischen Beispielumgebung im ländlichen Raum mit der Korrosivitätskategorie C2 ist mit einem Dickeverlust des Zinks im 1. Jahr von >0,1 µm bis 0,7 µm. Ohne nachträglichen Arbeitsaufwand ist es somit möglich das Ausgangsmaterial über 70 Jahre zuverlässig vor Korrosion zu schützen. Die Schutzdauer für Ihr eigenes feuerverzinktes Werkstück können Sie ganz leicht berechnen. Gehen Sie dazu einfach von einer durchschnittlichen Zinkschichtdicke von 50 bis 85 µm aus. Anschließend entnehmen Sie den durchschnittlichen jährlichen Zinkabtrag aus der unten stehenden Tabelle. Durch die Erläuterungen in den Spalten 3 und 4 werden Sie in die Lage versetzt die richtige Korrosivitätskategorie ausfindig zu machen. Zu guter Letzt dividieren Sie einfach die Zinkschichtdicke durch den jährlichen Abtrag. Für ein Werkstück welches sich Beispielsweise in einer Lagerhalle befindet kann anhand der angesprochenen Tabelle die Korrosivitätskategorie C2 bestimmt werden. Teilen wir nun die minimale Schichtdicke von 50 µm durch den maximalen Dickeverlust in dieser Korrosivitätskategorie von 0,7 µm erhalten wir eine Schutzdauer von ca. 70 Jahren.

Eine weitere Besonderheit der Feuerverzinkung ist der Kantenschutz. Eine Kantenflucht, wie sie bspw. bei Lackierungen üblich ist findet nicht statt. Gang im Gegenteil lassen sich an den Kanten der verzinkten Materialien stärkere Zinkschichten messen als auf glatter Oberfläche. Durch diese Eigenschaften zeichnet sich die Feuerverzinkung als Dauerhafter, langlebiger Schutz aus.

Sollte es einmal zu Kratzern oder ähnlichen Beschädigungen kommen spielt die sich durch das Feuerverzinken entstandene Eisen-Zink Legierungsschicht ihren nächsten Trumpf aus. Den sogenannten kathodischen Schutz. Hierbei geht das unedle Zink in als Opferanode in Lösung und Schütz somit weiterhin die Kathode, den Stahl vor Korrosion.

In unserer Unternehmensgruppe ist es uns möglich auf Zinkkessel mit dem Maße 6,5 x 1,5 x 2,2 m zurückzugreifen. Sollte die Maße Ihres Bauteils die Kesselmaße übersteigen können Sie uns gerne Ansprechen – wir werden versuchen eine Lösung zu finden!

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten muss sich die Feuerverzinkung vor keinem anderen Korrosionsschutzverfahren verstecken. Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist es wichtig das große Ganze im Auge zu haben. Zum einen ist die Nutzungsdauer des jeweiligen Materials zu betrachten, zum anderen die Schutzdauer des jeweiligen Korrosionsschutzverfahren. Neben den entstehenden Erstkosten sind auch Folgekosten zu berücksichtigen, wenn die Nutzungsdauer die Schutzdauer übersteigt. Gemäß einer Studie stellt die Feuerverzinkung oftmals schon bei den Erstkosten die bestmögliche Alternative dar. Ihre größte Stärke spielt sie aber im Zeitverlauf aus, da über mehrere Jahrzehnte keine weiteren Maßnahmen nötig sind und somit keine Folgekosten auftreten.