Glossar
Abkleben:
Zum Abkleben von Flächen ohne Beschichtung halten wir spezielles Klebeband für Temperaturen von 200°C im Einsatz
Alte Verzinkung:
Bei der Pulverbeschichtung einer alten Feuerverzinkung empfehlen wir immer eine zusätzliche Grundierung mit Epoxi-Pulver. Gründe dafür: Bessere Haftung und verbesserter Korrosionsschutz!
Aufhängen:
Die Bauteile werdend hängend (im Regelfalle an Haken) durch die Beschichtungsanlage gefahren. Daher müssen entsprechende Bohrungen vorhanden sein. Wir verfügen auch über ein Sortiment an Ösenschrauben mit Innen- und Außengewinde.
Aufkleber:
Aufkleber und Klebereste sind durch sweepen und durch unsere Chemie nicht zu entfernen. Derartige Verunreinigungen führen zu einer Fehlbeschichtung und haben deshalb auf Teilen zur Pulverbeschichtung nichts verloren!
Ausbessern von Fehlstellen:
Die Ausbesserung von Fehlstellen sollte unbedingt mit einem Acryl-Lack vorgenommen werden. Bei anderen Qualitäten kann es im Laufe der Zeit zu Farbunterschieden durch Sonneneinwirkung kommen.
Ausgasungen:
Ausgasungen können an feuerverzinkten Bauteilen oder Bauteilen aus Guss entstehen. Um diesen Effekt zu minimieren tempern wir die Bauteile bei ca. 200°C unter Einbrennbedingungen vor der Beschichtung. Leider lassen sich diese Erscheinungen trotzdem nicht immer ganz vermeiden bzw. beeinflussen.
Bearbeiten nach der Beschichtung:
Für Schäden an der Beschichtung durch nachträgliche Bearbeitung, z. B. Bohren oder Sägen übernehmen wir keine Haftung.
Beschriftung/Markierung:
Beschriftungen und Markierungen mit wasserfesten Faserstiften (z.B. EDDING) gehören ebenfalls nicht auf Teile zur Pulverbeschichtung. Sind sie ebenfalls weder durch unsere Chemie noch durch sweepen zu entfernen und führen zur Fehlbeschichtung!
Bordwände aus Aluminium:
Bordwände aus Aluminium mit Zugsstangen aus Stahl können sich bei einer Ofentemperatur von 200°C verziehen. Wir raten hier von einer Pulverbeschichtung ab. (Siehe auch Mischkonstruktion Stahl – Alu)
Chemische Vorbehandlung:
Die flüssige Chemie muss über und eventuell auch durch die Bauteile laufen können. Schöpfende Teile sind daher unbedingt zu vermeiden.
Doppelbeschichtung:
Eine Doppelbeschichtung (Grundierung + Decklack) ist grundsätzlich möglich. Der Unterschied zur „Überbeschichtung“ besteht darin, dass die erste Lackschicht im Einbrennofen nur angeliert wird und anschließend beide Farbschichten gemeinsam eingebrannt werden. Dadurch kommt es zu einer festen Verbindung beider Schichten mit dem Grundmaterial.
Feinputz:
Feuerverzinkte Bauteile müssen vor der Beschichtung fein verputzt (geschliffen) werden. Diese Arbeiten können von uns als Beschichter (kostenpflichtig) ausgeführt oder auch durch den Kunden selbst erledigt werden.
Flammverzinkung:
Siehe Spritzverzinkung
Fremde Feuerverzinkung:
Die Beschichtung einer fremden/unbekannten Feuerverzinkung kann bei uns grundsätzlich nur ohne Gewährleistung erfolgen, da wir nicht wissen ob der Feuerverzinker Nachbehandlungen am Material vorgenommen hat, die sich negativ auf eine nachfolgende Beschichtung auswirken.
Gewährleistung:
Die Gewährleistung für unsere Pulverbeschichtung im Einschichtverfahren beträgt für Zink und Aluminium (im Außenbereich) sowie Stahl (im Innenbereich) zwei Jahre. Für Stahl im Außenbereich gelten die zwei Jahre für eine Beschichtung zuzüglich Grundierung. Das Ganze gilt für eine Korrosivitätskategorie C1 bis C3. Eine Verlängerung der Gewährleistung ist durch eine zusätzliche Grundierung auf Zink und Aluminium auf Wunsch bis zu fünf Jahren möglich.
Gewinde:
Innen- und Außengewinde können von uns durch Kunststoffstopfen bzw. – kappen geschützt werden. Diese zusätzlichen Arbeiten sind kostenpflichtig und müssen gesondert in Auftrag gegeben werden.
Glatt / Glänzend:
Glatt / Glänzend ist bei uns das Standardpulver! Glatt / Matt oder Strukturpulver in Matt oder Glänzend sind Sonderpulver und müssen entsprechend auf dem Auftrag vermerkt werden.
Grundierpulver:
Für einen guten bzw. erhöhten Korrosionsschutz verwenden wir auf Wunsch Grundierpulver auf Epoxidharzbasis. (siehe auch Doppelbeschichtung)
Guss:
Guss neigt durch deine porige Beschaffenheit beim Pulverbeschichten zu Ausgasungen. Es können sich beim Einbrennen Luftbläschen oder Krater bilden.
Hartlöten:
Hartlötungen lassen sich im Regelfall problemlos Pulverbeschichten.
Korrosivitätskategorie:
Die „normale“ Pulverbeschichtung auf Zink ist für die Korrosivitätskategorie C3 gut geeignet. Ab der Korrosivitätskategorie C4 sollte auf verzinkten Bauteilen zusätzlich grundiert werden. (siehe auch Doppelbeschichtung und Grundierpulver)
Bei Stahl (roh) oder sendzimirverzinkten Bauelementen sollte schon ab C3 eine zusätzliche Grundierung mit Epoxi-Pulver erfolgen!
Für Bauteile, die entsprechend der DIN EN 1090 gefertigt werden, ist die Korrosivitätskategorie bei der Auftragsvergabe anzugeben.
Kugeln:
Für Zäune zur Pulverbeschichtung bitte keine großen Vollkugeln verwenden. Hier gibt es Probleme mit der Durchwärmung des Bauteils und damit Vernetzung- bzw. Haftungsprobleme des Pulvers auf dem Substrat. (Siehe auch unterschiedliche Materialstärken!)
Lackierte Bauteile:
Lackierte Bauteile lassen sich nicht pulverbeschichten, da ein handelsüblicher Lack eine Temperatur von 200°C nicht besteht und Blasen schlägt bzw. sich vom Substrat ablöst. Lackfarbe muss vor dem Pulverbeschichten durch sandstrahlen komplett entfernt werden.
Lagerung vor dem Beschichten:
Verzinkte Ware sollte vor dem Beschichten unbedingt trocken gelagert werden, um eine Weißrostbildung zu verhindern.
Lagerung nach dem Beschichten:
Auch nach dem Beschichten sollte die Ware unbedingt trocken gelagert werden. Feuchtigkeit aus dem Verpackungsmaterial kann in die Pulverschicht eindiffundieren und zu Veränderungen in der Oberfläche führen. Ähnliches kann auch durch Kondenswasser unter Plastikfolie passieren.
Laserschnittkanten:
Auf Laserschnittkanten (Laser ohne Schutzgas) entstehen Oxidschichten. Diese müssen vor dem Beschichten entfernt werden (Sandstrahlen).
Lochbleche:
Bandverzinkte Lochbleche mit nachträglich gestanzten Löchern müssen beim Einsatz im Freien unbedingt vor dem Beschichten zusätzlich grundiert werden!
Löten:
Zum Pulverbeschichten ist nur hartlöten oder schweißen eine geeignete Verbindung. Weichlöten ist nicht geeignet!
Materialdicke:
Stark unterschiedliche Materialdicken an einem Bauteil wirken sich ungünstig beim Einbrennen der Beschichtung aus. Ehe das Pulver auf dickem Material richtig vernetzt ist, kann das dünne Material bereits überbrannt sein.
Unterschiedliche Färbungen (Vergildung) bzw. Glanzgrade am Bauteil können die Folge sein.
Mehrere Beschichter an einem Auftrag:
Wird ein Beschichtungsauftrag an mehrere Beschichter vergeben, ist eine sorgfältige Abstimmung der Arbeiten erforderlich. Werden dabei z. B. Pulver von verschiedenen Herstellern verwendet, kann dies zu Abweichungen bei Farbton, Glanzgrad und allgemeiner Optik an den Bauteilen führen. Automatik- und Handbeschichtung kann ebenfalls unterschiedlich ausfallen.
Mischkonstruktion Stahl-Aluminium:
Durch die unterschiedliche Wärmeausdehnung von Stahl und Aluminium können Bauteile bei 200°C Einbrenntemperatur zerstört werden. Solche Bauteile lassen sich nur in Einzelteilen getrennt beschichten.
Nasslack:
Siehe lackierte Bauteile
Öl:
Öle, Wachse und Fette in Profilen oder Hohlkörpern werfen ebenfalls große Probleme beim Pulverbeschichten auf. Sie verflüssigen sich beim Einbrennen der Pulverschicht und können so über die Beschichtung laufen und das Ergebnis schädigen.
Pflege der Pulverbeschichtung:
Hier haben wir ein Merkblatt entwickelt.
Regelmäßige Reinigung der Beschichtung ist für den Erhalt einer intakten Beschichtung dringend erforderlich.
RAL-Karten:
RAL-Karten sind hinsichtlich Farbton und Glanz nicht verbindlich. Dieser Satz steht auch sinngemäß in jeder RAL-Karte um „Kleingedruckten“! Sie erhalten bei uns auf Wunsch Musterbleche in den vorhandenen RAL-Farben.
RAL 9006 / 9007:
Diese beiden Farbtöne fallen je nach Hersteller sehr unterschiedlich aus. Es können z. B. deutliche Farbunterschiede zu bestehenden bzw. anderen Bauteilen, trotz gleicher RAL-Nummer auftreten.
Reinigung der Pulverbeschichtung:
Eine Pulverbeschichtung sollte regelmäßig gereinigt werden. Abgelagerte Verschmutzungen können Bestandteile enthalten, die eine Beschichtung angreifen und schädigen können. Pulverhersteller machen im Regelfalle die Erfüllung von Gewährleistungsansprüchen von einer regelmäßigen Reinigung der pulverbeschichteten Oberfläche abhängig.
Rost:
Rost und Zunder bieten keinen optimalen Untergrund für eine Pulverbeschichtung. Deshalb werden bei uns alle Teile aus Stahl gemäß dem Reinheitsgrad SA 2.5 gesandstrahlt. Damit sind wir eventuell etwas teurer als unsere Wettbewerber, aber bieten dafür auch eine langlebige Qualität der Pulverbeschichtung auf Stahl.
Schöpfende Teile:
Bei schöpfenden Teilen gibt es Probleme in der chemischen Vorbehandlung. Bei der Konstruktion immer auf geeignete Ablaufmöglichkeiten für die wässrigen Vorbehandlungsmedien achten! (siehe auch chemische Vorbehandlung!)
Schweißnähte nach dem Feuerverzinken:
Durch die Zusammensetzung des Schweißwerkstoffes bildet sich durch die Eisen-Zinkreaktion im Regelfalle eine dickere Zinkschicht auf den Nähten. Sollen Schweißnähte vor der Pulverbeschichtung beim Feinputz komplett plan geschliffen werden, ist dies vom Kunden unbedingt auf dem Lieferschein anzugeben! Grund dafür ist, dass beim Planschleifen der Schweißnähte die Zinkschicht geschädigt und damit der Korrosionsschutz geschwächt wird. Für spätere Schäden durch Korrosion an plan geschliffenen Schweißnähten übernehmen wir daher ausdrücklich keine Haftung!
Silikon:
Silikon ist schon in geringsten Mengen „tödlich“ für die Pulverbeschichtung. Geringste Mengen führen zu gravierenden Fehlern in der Lackschicht! Ausreichend ist hier schon verschmutzte Kleidung (z.B. Handschuhe) eines Schweißers in der Nähe der Beschichtungsanlage.
Spachtel:
Spachteln ist vor dem Pulverbeschichten zu vermeiden. Leider haben wir noch keinen geeigneten Spachtel gefunden, der die Temperatur von ca. 200°C unbeschadet übersteht.
Spritzverzinken (Flammspritzen):
Die porige / raue Oberfläche bietet einen guten Haftgrund für eine anschließende Beschichtung. Spritzverzinkte Bauteile erhalten bei uns grundsätzlich eine Doppelbeschichtung um eine glatte Oberfläche zu erreichen.
Standardpulver:
Standardpulver ist immer die Ausführung Glatt / Glänzend! Andere Ausführungen (z. B. Matt oder Struktur) müssen besonders bestellt werden!
Sweepen:
Beim sweepen handelt es sich um ein Sandstrahlverfahren mit sehr feinem Korn (ca. 0,2 – 0,5 mm). Außerdem wird mit einem sehr niedrigen Druck von ca. 2,5 bar gearbeitet. Verzinkter Stahl wird durch sweepen zur anschließenden Beschichtung vorbereitet (Aufrauhung und Reinigung).
Temperatur beim Pulverbeschichten:
Unsere Öfen sind im Regelfalle auf eine Temperatur von ca. 190°C eingestellt. Sollten Sie Bauteile zum Beschichten abgeben, die diese Temperatur nicht vertragen, ist dies nach Rücksprache auf dem Auftragsschein zu vermerken. Für eventuelle Schäden übernehmen wir keine Haftung! (siehe auch „Thermisch getrennte Profile“)
Thermisch getrennte Profile:
Bitte beachten Sie, dass bei thermisch getrennten Profilen der Isolierkern bis 200°C hitzebeständig ist und die Profile lt. Hersteller zum Pulverbeschichten geeignet sind. Werden besondere Einbrennbedingungen gefordert, müssen uns diese im Vorfeld unbedingt mitgeteilt werden. Wir prüfen dann, ob unter diesen Bedingungen eine Beschichtung bei uns möglich ist. Andererseits kann ein Totalschaden des Bauteils die Folge sein. Die Pulverhersteller fordern zum Einbrennen gewisse Temperaturen und Haltezeiten im Ofen. Ansonsten gibt es Vernetzungs- und Haftungsprobleme!
Überbeschichten:
Das Überbeschichten von nasslackierten Flächen ist grundsätzlich nicht möglich, da ein handelsüblicher Lack für die Einbrenntemperatur von ca. 200°C nicht geeignet ist! Das Überbeschichten einer alten Pulverbeschichtung ist bedingt möglich, erfolgt bei uns aber immer auf Risiko des Auftraggebers.
VA-Stahl:
VA-Stahl ist chemisch sehr beständig und reagiert nicht auf unsere chemische Vorbehandlung. Bei uns werden derartige Teile durch sweepen vorbereitet. Es kann trotzdem zu Haftungsproblemen kommen. Die Beschichtung erfolgt grundsätzlich auf Kundenrisiko und ohne Gewährleistung bezüglich der Lackhaftung auf dem Substrat.
Verpackung:
Das Verpackungsmaterial muss von den fertig pulverbeschichteten Teilen schnellstens wieder entfernt werden. Kunststofffolien enthalten im Regelfalle Weichmacher, die in Verbindung mit Feuchtigkeit, zu Verfärbungen im Farbfilm führen können. Die Verpackung mit klaren Kunststofffolien kann ebenfalls zu Problemen durch Kondenswasser führen.
Visuelle Prüfung der Oberfläche:
Die visuelle Prüfung der Oberflächen erfolgt bei uns in Anlehnung an die Richtlinien der GSB (Gütegemeinschaft Stückbeschichtung). Diese erfolgt für den Außenbereich aus 5,00 m und für den Innenbereich aus 3,00 m Entfernung mit unbewaffnetem Auge.
Weichlöten:
Weichlöten ist kein geeignetes Verfahren zum Zusammenbau für Bauteile zur Pulverbeschichtung. Die Einbrenntemperatur von 200°C ist zu hoch. Das Lot wird weich und schlägt Blasen.
Weißrost:
Weißrost (Zinkcarbonat) auf der Feuerverzinkung entsteht durch Feuchtigkeit auf dem frisch verzinkten Material und stellt große Probleme bei der Pulverbeschichtung dar. Er muss daher sehr sorgfältig und aufwendig entfernt werden. Zur Vermeidung sollten feuerverzinkte Teile vor dem Beschichten unbedingt trocken gelagert und transportiert (unter Plane) werden.
Zunder:
Zunder ist kein geeigneter Untergrund für eine Beschichtung und wird bei uns grundsätzlich durch Sandstrahlen (Reinheitsgrad SA 2.5) entfernt.